Bauchgeburt.
#WennEsAndersKommt
In der Schweiz kommt knapp ein Drittel aller Kinder per Bauchgeburt (Kaiserschnitt) zur Welt. Nur ein sehr kleiner Teil davon sind so genannte “Wunschkaiserschnitte” (elektive Kaiserschnitte), die übrigen werden aus verschiedenen medizinischen Gründen durchgeführt.
Auch wenn du dir eine vaginale Geburt wünschst, ist es deshalb wichtig, dich bereits in der Schwangerschaft mit diesem Geburtsmodus auseinanderzusetzen.
Kaiserschnitte werden unterschieden in primäre (geplante) und sekundäre Kaiserschnitte. Primäre Kaiserschnitte finden vor einem spontanen Geburtsbeginn statt. Sie werden durchgeführt, wenn medizinische Indikationen vorliegen, die eine vaginale Geburt verunmöglichen oder mit Risiken belegen. In der Regel laufen sie ganz entspannt ab. Der genaue Ablauf variert je nach Spital und wird vorgängig mit dir und deinem/deiner Partner:in besprochen. In diesem Rahmen kannst du auch Wünsche äussern, wie z.B. ein langes Bonding.
Ein sekundärer Kaiserschnitt kann unter der Geburt nötig werden, wenn entweder über einen langen Zeitraum kein Geburtsfortschritt stattfindet oder wenn die kindlichen Herztöne es erfordern. Beide Situationen kündigen sich in der Regel langsam an, so dass der Entscheid für eine Bauchgeburt in Ruhe gefällt werden kann und auch genügend Zeit für die Vorbereitung der Operation bleibt
In SEHR selten Fällen ist ein Notkaiserschnitt (Blitz-Kaiserschnitt) notwendig. Dies ist nur der Fall, wenn das Leben von Mama oder Baby akut bedroht ist. Alles muss dann ganz schnell gehen. Deshalb findet der Notkaiserschnitt in Vollnarkose statt. Der/Die Partner:in darf in dieser Notfallsituation nicht im OP-Saal dabei sein.
Ein solcher Blitz-Kaiserschnitt ist zu viel in zu kurzer Zeit, als dass man begreifen könnte, was gerade geschehen ist. Oft treten in der Folge Gefühle der Überforderung, Machtlosigkeit und Trauer auf. Auch nach einem nicht in einer Notsituation durchgeführten Kaiserschnitt kann es zu solchen Gefühlen kommen. Sie dürfen ihren Platz haben – wichtig ist einfach, dass du mit Ihnen nicht alleine bist und bei Bedarf mit jemandem darüber sprechen kannst (Partner:in, Freundin, Hebamme, Psychologin etc.)